„Aus Geld gedeiht nur Müll. Müll und Scheiße.“ So spricht Erasmo – und er muss es wissen, denn Erasmo arbeitet bei der Müllabfuhr. Auf der Rangliste der Elenden nimmt er jedoch nicht den letzten Platz ein, denn dies sind die Menschen auf den Müllhalden, die ebenfalls auf der Suche nach dem kostbaren Gut sind. Die Reichen erkennt man unterdessen an ihrer Scheiße: „Konzentrierte Kacke. Kommt vom guten Essen.“
Mit Ana Paula Maia findet der Müllmann Eingang in die brasilianische Literatur, und zwar als Protagonist in Die Drecksarbeit der Anderen. Dass wir dieses Ereignis in Deutschland relativ zeitnah in einem Auszug miterleben dürfen, haben wir Wanda Jakob zu verdanken, die bereits Ana Paula Maias Roman Krieg der Bastarde so wundervoll aus dem brasilianischen Portugiesisch ins Deutsche übertragen hat. Vor allem ist es aber ein Verdienst von alba. lateinamerika lesen.
Die Redaktion der halbjährlich erscheinenden Zeitschrift alba. lateinamerika lesen hat sich die Verbreitung lateinamerikanischer Literatur im deutschsprachigen Raum zum Ziel gesetzt.
Aktuell liegt die vierte Ausgabe von alba vor, die neben Ana Paula Maia eine Reihe weiterer literarischer Schätze birgt. Tilman Rammstedt berichtet in Zwei Sätze in Orange von seiner „malerischen Traurigkeit“ in der schönsten Bar der Welt, die für ihn in Buenos Aires liegt. Um Perfekte Liebhaber geht es in der Erzählung von Douglas Diegues – zumindest nach Ansicht des schaurigen Milwaukee-Monsters. Luis Chavez gewährt uns derweil in Spanglish/Angluñol einen Einblick in die Herausforderungen beim Übersetzen eines Werkes von Junot Diaz, während der argentinische Schriftsteller César Aira in einem Interview Auskunft über das Schreiben als Kunsthandwerk gibt.
In alba. lateinamerika lesen gibt es einiges zu entdecken: Prosa, Lyrik, Interviews, Porträts, Rezensionen – und all dies zweisprachig, in sehr schönem Layout und fantastisch illustriert.
Die halbjährlich erscheinende Zeitschrift kostet im Jahres-Abo 13 Euro, was ein mehr als attraktiver Preis für das Ausmaß an Lektürefreude ist, die alba bereitet. Einzelexemplare können auch online über die Website von alba und bei Kohlibri bestellt werden.
Die ersten Ausgaben sind auf der alba-Website als E-Paper einsehbar. Neuigkeiten von alba gibt es unter anderem via Facebook.
Einen sehr interessanten Einblick geben die Interviews mit der alba-Redaktion in Veras Literaturblog glasperlenspiel13 sowie im Lettrétagebuch. Partnerbuchhandlungen von alba sind die spanische Buchhandlung La Rayuela (Berlin), der Museumsshop im Haus der Kulturen der Welt (Berlin) und TFM (Frankfurt).
Vielen Dank für den Tipp! Ich werde mir das alba. bestellen, das tröstet mich darüber hinweg, dass die LiteraturNachrichten von Litprom zukünftig nur noch zweimal im Jahr erscheinen.
Herzliche Grüße
Tobias
Lieber Tobias, auch wenn der Anlass traurig ist, freue ich mich doch, dass Dich alba sofort angesprochen hat. Ich bin mir sicher, dass Du Deine Freude damit haben wirst! (Und berichte dann bitte mal…) Viele Grüße! Andrea
Liebe danares,
schön, dass du das Thema aufgegriffen hast! Das Magazin ist es allemal wert von noch mehr Leuten gelesen zu werden! Eine wunderbare Zusammenfassung der aktuellen Ausgabe eines wunderbaren Magazins :)
Ganz liebe Grüße von der Bücherliebhaberin
Meine Lieblingsbücherliebhaberin,
ich freue mich sehr über Deine Nachricht! Ich stimme Dir absolut zu und wünsche dem Magazin viele, viele Leser – und verlinke hier noch einmal separat auf Dein Interview mit der Alba-Redaktion: http://glasperlenspiel13.blogspot.de/2013/12/im-gesprach-mit-alba-lateinamerika-lesen.html
Ganz liebe Grüße! Andrea