Zwischen dem Londoner Hyde Park und den Kensington Gardens erstreckt sich ein See namens Serpentine. Unzählige Vögel leben hier, und sie sind – ebenso wie Peter Pan – zum Flug bereit.
In J.M Barries Erzählung Peter Pan in Kensington Gardens ist Peter Pan noch ein Baby, gerade einmal sieben Tage alt, doch er hat schon ein ganz konkretes Ziel: „Zurück in die Kensington Gardens“ möchte er. Und so gesellt er sich – nach einer kurzen Zwischenlandung in den Kensington Gardens – zu den Vögeln des Serpentine.
Doch Peter Pan, weder Mensch noch Vogel, verliert in der gefiederten Gesellschaft den Glauben an sich – und damit die Fähigkeit zu fliegen. Die Bäume der Kensington Gardens rücken hinter der Brücke in unerreichbare Ferne, genauso wie sein Elternhaus. Da steckt er nun fest, auf einer Insel des Serpentine.
Er findet einen Mentor, die Krähe Salomon. Salomon lehrt ihn, glücklich zu sein: „Alle Vögel haben ein glückliches Herz – es sei denn, Du raubst ihnen ihr Nest“. Und so hilft Peter Pan den Vögeln beim Bau ihrer Nester. Im Gegenzug helfen sie Peter Pan, ein Boot zu bauen – damit er endlich wieder die Kensington Gardens besuchen kann.
Abends, wenn sich die Tore der Kensington Gardens schließen, kommen die Feen hervor. Dann rudert auch Peter Pan in die königlichen Gärten. Es zieht ihn zum Round Pond, und hier lässt er – wie die Kinder am Tag – kleine Boote fahren.
Die Erwachsenen warnen am Round Pond vor dünnem Eis – nicht wissend, dass die eigentliche Gefahr für Kinder von den bösen Feen ausgeht. Manchmal, in der Nacht, kommt Peter Pan zu spät. Dann kann er mit seiner Schaufel nur noch ein Grab ausheben für die Kleinen, die es gewagt haben, die Gärten in den Abendstunden zu betreten.
Es ist es schwierig, die Abenteuer von Peter Pan zu verstehen“, so J.M. Barrie, „wenn man mit den Kensington Gardens nicht vertraut ist“.
Und vielleicht kehren darum noch heute Kinder aus aller Welt in die Kensington Gardens zurück. Sie wissen: „Sobald Du daran zweifelst fliegen zu können, wirst Du diese Fähigkeit für immer verlieren.“
Schauen, lesen, fliegen:
Mmmmmh, ein Beitrag so recht zum Träumen, liebe Andrea! Ich will auch zurück in die Kensington Gardens, am besten gleich. :-)
Oh ja, ich auch, liebe Maren!
wunderschön erzählt und bebildert. war leider bloß einmal in KG, Ende der 70er, aber ich habe noch immer Bilder davon im Kopf. Anscheinend ist es aber heute noch schöner, gepflegter, damals war es wilder, auch schön
Liebe Grüße, Kai
Im Vergleich zu den anderen Parks in London ist er immer noch sehr wild – gefällt mir persönlich auch viel besser. Wird Zeit, dass Du noch einmal hinkommst! :-)
Nie so sonderlich weit weg kommend, kann ich, der auf seinem Balkon einige Spatzen und Meisen zu seinen Besuchern zählt, doch in Teilen der Geschichte folgen, denn zum Fliegen brauch‘ ich nur den Himmel….ja noch nicht mal Flügel, glaub ich bisweilen. Bis ich die Spatzen sehe und die Meisen, meine Mentoren, die mir aus der Hand fressen. Meistens.
Schön gesagt – dem kann ich nichts hinzufügen!
Von der Geschichte wusste ich gar nichts :-)
Habe ich auch nur durch Zufall entdeckt. :-)
Grüß Dich, Andrea.
„Kein schöner Traum könnte so flüchtig sein, um nicht die reale Welt zu beflügeln vermögen.“
(Florance Ippdit)
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