Transparenz-Lehrstück aus der Vorhölle des Buch-Marketings

Irgendwo in Deutschland. Eine institutionell-internationalisierte regionale Buchmesse für Kleinverlage. Verlegerin Z. steht allein an ihrem Stand und starrt ins Leere. Bloggerin A. und ihr Blogpraktikant J. treten hinzu.

BLOGGERIN A. [greift ohne zu zögern nach zwei Büchern und blättert sie durch]: Die sind ja spannend…

VERLEGERIN Z.: Mhm.

BLOGGERIN A.: Thematisch finde ich dieses Buch [hält einen Roman über Flüchtlinge in die Höhe] interessanter, aber der Schreibstil ist natürlich nicht so überzeugend wie bei diesem Roman [deutet auf das andere Buch].

VERLEGERIN Z.: Mhm.

BLOGGERIN A.: Was kostet dieses Buch hier?

VERLEGERIN Z.: 18 Euro.

BLOGGERIN A.: Sie haben wirklich ein tolles Verlagsprogramm. Ich würde einige Ihrer Titel gerne in meinem Blog vorstellen und würde dann natürlich auch auf Ihre Verlagsseite verlinken. Darf mein Praktikant ein Foto von Ihnen und Ihrem Stand machen?

VERLEGERIN Z.: Mhm.

BLOGPRAKTIKANT J. [knippst]: Danke.

VERLEGERIN Z.: Mhm.

BLOGGERIN A. [zu Blogpraktikant J.]: Gib mir mal die Kamera.

BLOGPRAKTIKANT J.: Was tust du da? Hast du etwa das Foto gelöscht?

BLOGGERIN A.: Mhm.

 

Oder lass es bleiben

15 Kommentare zu „Transparenz-Lehrstück aus der Vorhölle des Buch-Marketings

  1. So ähnlich habe ich das auch schon erlebt. Mir kam fast die Idee, dass kein Interesse besteht, sich mit den Lesern der eigenen Bücher zu befassen. Die könnten ihre Begeisterung womöglich noch weitertrage ;)

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