Ostende, die Peripherie: Weit, weit hinter dem Leuchtturm und der kostenlosen Fähre für Fußgänger und Radfahrer (ich wiederhole: eine kostenlose Fähre für Fußgänger und Radfahrer) hat der britische Street Artist Phlegm ein Schwarz-Weiß-Mural an der Außenwand einer Lagerhalle hinterlassen. Wie so häufig bei Phlegm, sind es surreale Fantasiegestalten aus Mensch, Tier und Maschine.
Einige Straßen weiter im wenig bevölkerten Hafengebiet Ostendes wird es fotorealistisch mit dem überdimensionalen Porträt eines lokalen Fischers von dem australischen Street Artist Guido van Helten:
Weiter geht es durch Matsch, Matsch, Baustellenflair, über Rohre und Kabel, bis die ersten halbfertigen Luxusappartments für Freunde der gepflegten Gentrifizierung in Sicht sind. Hier platzierte der belgische Künstler Pol Cosmo seine Insekten. Ein Sticker von vielen:
Street Art des argentinischen Künstlers Eversiempre – ein Mural mit einem Gruß an die Kolonialpolitik von Leopold II. und buntem Ausblick:
Zurück im Inneren von Ostende, ein heimeliger Parkplatz, bevölkert von gigantischen Nagetieren, geschaffen von dem belgischen Künstler ROA. Zu den bekanntesten Werken von ROA zählt der (freilich nur für mich ikonische) Kranich, der ursprünglich ein Reiher werden sollte, in der Londoner Brick Lane/Ecke Hanbury Street (hier im Blog). Gemeinsam mit oben gezeigtem Phlegm verewigte sich ROA bis auf Weiteres auch an einer Londoner Hauswand in Shoreditch (Mensch, was habe ich schon alles im Blog). Hier nun also die Tier-Pyramide von ROA in Ostende:
Allein auf einem heruntergekommenen Parkplatz? Nein, da oben steht ja ein Geschäftsmann mit Handy auf dem Balkon. Eine Installation von Isaac Cordal aus Spanien:
Als Jaune noch nicht Jaune hieß, war er Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Und obwohl er quietschend orange-gelbe Arbeitskleidung trug und den Müll anderer Menschen entsorgte, wurde er von allen ignoriert. Jetzt macht Jaune in Kunst, und das soll nicht weg:
Der argentinische Künstler Elian setzt auf Primärfarben und geometrische Formen. Wechselt man die Perspektive, verursacht man eine hypergalaktische Raumkrümmung (oder so).
Ja, schade, dass es jetzt schon dunkel geworden ist. Den Rest müsst ihr euch dann wohl selbst vor Ort anschauen.
Die oben gezeigten Werke entstanden im Rahmen des Street Art Festivals The Crystal Ship, das dieses Jahr wieder am 7. und 8. April in Ostende stattfindet. Wär‘ das was? :-)
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Mehr Street Art im Blog.
Wunderschöne Streetart hast Du gefunden :)
Danke! 🙂
Wow, wirklich toll, vor allem die ganz oben!
Ja, Phlegm gefällt mir auch am besten.
Eine Freude an deinen Entdeckungen teilzuhaben! Schätze, die du da gefunden hast!
Danke schön!