Digitales zum #Indiebookday

Liebe Apokalyptiker,

ich bin integriert. Schon seit Monaten. Ich lese E-Books, und zwar mit großem Gewinn. Zum Indiebookday empfehle ich daher einige meiner jüngsten Lektüre-Highlights aus unabhängigen E-Book-Verlagen:

Frohmann Verlag:

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#fbm15. Grenzen. Überwinden.

Draußen…

K.: „Fachbesucher?“
A.: „Ja.“
K.: „Visitenkarte?“
A.: „Nein. Online-Akkreditierung.“
K. „Ähh?
Scheine wechseln den Besitzer. Die relevanten Papiere.

Drinnen…

Im Pavillon des Gastlandes Indonesien:

fbm15 gastland indonesien

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Liza Codys Obdachlosenroman Lady Bag: „Quasseln, quasseln, quasseln und nichts merken.“

London-Literatur Lady BagEine Obdachlose mit Hund versucht, ein Verbrechen in London aufzuklären. Das ist der Plot (um es kurz zu machen) von Lady Bag. Und dennoch habe ich keinen Kriminalroman gelesen.

Gelesen habe ich einen Großstadtroman aus der Perspektive einer Ausgestoßenen. Ihre besten Freunde sind der Rotwein und Hund Elektra. Das war nicht immer so. Erst einmal ihr Vermögen und ihren gut bezahlten Job verloren, geht es – aus der Sicht der Gesellschaft – für sie bergab:

„Sie besorgen dir eine Behelfsunterkunft in einer Vorstadtpension, meilenweit von Sozial- und Arbeitsamt. Du hast kein Geld für den Bus, also brauchst du Stunden, um zu Fuß hinzulaufen, nur um festzustellen, dass das zuständige Büro geschlossen hat.“

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„Das hier ist die Welt.” – Eliane Brums Fußballgeschichte „Raimundo und der Ball”

Raimundo und der BallIrgendwo im brasilianischen Urwald steht eine geheimnisvolle Truhe, gefüllt mit vergilbten Blättern. Raimundos Urgroßvater hatte sie an jenen Ort mitgebracht, getrieben von den Versprechungen, den Gummibäumen des Urwalds ihre Milch entreißen zu können. Der Inhalt der alten Blätter bleibt seinen Nachfahren verborgen, „denn die Schule hatte als Erste geschlossen, als Gummi fast nur noch so wenig wert war wie ein Mensch”.

An dem Tag, als Raimundos Kindheit endet, zaubert sein Vater noch etwas anderes aus der Truhe. Es ist ein Fußball, den er mit den feierlichen Worten überreicht: „Raimundo, mein Sohn, das hier ist die Welt.”

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„Bis die Berge auf ihre Kitschpaläste fallen…“ – Gary Victors Haiti-Krimi „Schweinezeiten“

SchweinezeitenInspektor Dieuswalwe Azémar trinkt im Übermaß, er hat eine problematische Beziehung zu Frauen (und Männern) – und er leidet an dem Widerspruch von Recht und Gerechtigkeit. Darin steht Inspektor Azémar aus Haiti seinen literarischen Crime-Noir-Vorgängern also in nichts nach.

Seltener allerdings hat man es bisher in der Kriminalliteratur erlebt, dass sich Menschen über Nacht in Schweine verwandeln. Dies nämlich widerfährt Azémars Ex-Kollegen Colin, der zwei Jahre zuvor mittels politischer Beziehungen einen besser bezahlten Posten antrat und – nach Auffassung von Azémar – damit gleichzeitig seine Ideale aufgab.

Gelegentlich denkt Azémar darüber nach, es seinen korrupten Polizei-Kollegen gleichzutun: „Schließlich haben sie doch alle ihre Seele verkauft. Für einen Moment des kurzlebigen Glücks, bis die Berge auf ihre Villen und ihre Kitschpaläste fallen.“

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