Ostende, die Peripherie: Weit, weit hinter dem Leuchtturm und der kostenlosen Fähre für Fußgänger und Radfahrer (ich wiederhole: eine kostenlose Fähre für Fußgänger und Radfahrer) hat der britische Street Artist Phlegm ein Schwarz-Weiß-Mural an der Außenwand einer Lagerhalle hinterlassen. Wie so häufig bei Phlegm, sind es surreale Fantasiegestalten aus Mensch, Tier und Maschine. Weiterlesen „Street Art in Ostende: The Crystal Ship“
Schlagwort: Reisen
Zum Leuchtturm
You came alone?
Yes.
I’ll show you where you can park your car.
I took the train.
So… you’re free.
Yes. [Pinter Pause] I am free.
Brick Lane
Farben-Flash im Londoner East End: Da stehen wir nun also, aus Shoreditch kommend, in der Brick Lane. Ecke Hanbury Street.
Wir befinden uns in Spitalfields, genauer gesagt, „südlich der großen Gleise“. Mit diesen Koordinaten hatte mich Zeilentiger kurz vor der Reise ausgestattet.
Warten. In der Oxford Street.
Warten.
In der Oxford Street.
Pflaster Pflaster Schuhe.
Hin und her der Kinderwagen.
Ampel grün.
Schuhe Schuhe Schuhe.
Freddies Schatten in Earls Court
Zufällig verirren sich London-Touristen nur selten hierher. Der Logan Place ist ein ruhiger Ort. Klassisches Wohngebiet, eher hochpreisig, wie man gerne sagt.
Und so stehen wir ziemlich verlassen vor der Garden Lodge, wo Freddie Mercury lebte, arbeitete und starb. Wir sehen uns die Nachrichten an, die Fans aus aller Welt für Freddie hinterlassen haben: Freddie lives forever, heißt es da. Oder auch: Thinking of you. Manche Fans setzen sich selbst ein Denkmal: Boldi estuvo aquí. Boldi war hier.
Von gruseligen Ungeheuern und flinken Zwergen im Moor – Mit W.B. Yeats in Sligo
Es ist ein schöner Sommerabend, als der noch junge William Butler Yeats zu einer Wanderung rund um den Lough Gill im County Sligo aufbricht. Viele Jahre später wird er dem See und seiner sagenumwobenen Insel in dem Gedicht The Lake Isle of Innisfree ein literarisches Denkmal setzen:
”I will arise and go now, and go to Innisfree,
And a small cabin build there, of clay and wattles made …
And I shall have some peace there,
For peace comes dropping slow…”
War es die Schönheit der Insel, die den irischen Dichter W.B. Yeats anzog, oder war es vielleicht doch eher die Geschichte von dem Ungeheuer, das dort seit jeher sein Unwesen treiben soll?
Mehr als hundert Jahre nach Yeats’ nächtlicher Exkursion stehen wir an den Ufern des Lough Gill. Und tatsächlich, mit dem leisen Plätschern des Sees sinkt auch um uns herum der Friede herab. Von einem mythischen Ungeheuer fehlt indes jede Spur.

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Well done! Stattlektion aus London
Guten Tag! Hier spricht Ihre Blog-Betreiberin. Wir befinden uns gerade im Anflug auf den London City Airport. Es sind 24 Grad und die Stadt präsentiert sich wie gewohnt nebellos. Wir bedanken uns für den Kauf eines 99-Euro-Flugtickets und wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben von einer rundlichen Dame auf der Westminster Bridge eine glückliche Zukunft vorausgesagt bekommen, ihr im Gegenzug zwei Pfund für ein fiktives Kinderheim in Rumänien überreicht und kurze Zeit später am Themse-Ufer festgestellt, dass sich Ihr Portemonnaie wider Erwarten noch in Ihrem Besitz befindet.
Nerdy News from London: Von Büchern, Zeitreisenden und Zauberlehrlingen
Es ist nun etwa ein Jahr her, als ich gemeinsam mit Mr. M. diverse Buchhandlungen und Nerd-Attraktionen in London erkundete. Anlässlich der London Film and Comic Con sowie der Reunion der legendären Monty-Python-Truppe hat sich Mr. X. erneut als Location Scout auf die Straßen der britischen Hauptstadt begeben.
Das Londoner Stadtviertel Bloomsbury ist Freunden des guten Buchs ein Begriff. Zu den zahlreichen kleinen, unabhängigen Buchhandlungen in Bloomsbury zählt das Antiquariat Collinge & Clark. Dem einen oder anderen mag die Buchhandlung bekannt vorkommen. In der herausragenden britischen Serie Black Books um den skurrilen Buchhändler Bernard Black fungierte sie als Außenkulisse.
„Alle Vögel haben ein glückliches Herz…“ – Mit Peter Pan in den Kensington Gardens
Zwischen dem Londoner Hyde Park und den Kensington Gardens erstreckt sich ein See namens Serpentine. Unzählige Vögel leben hier, und sie sind – ebenso wie Peter Pan – zum Flug bereit.
In J.M Barries Erzählung Peter Pan in Kensington Gardens ist Peter Pan noch ein Baby, gerade einmal sieben Tage alt, doch er hat schon ein ganz konkretes Ziel: „Zurück in die Kensington Gardens“ möchte er. Und so gesellt er sich – nach einer kurzen Zwischenlandung in den Kensington Gardens – zu den Vögeln des Serpentine.
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Becketts Leuchtturm in Dún Laoghaire
Etwa zehn Kilometer südlich von Dublin liegt das kleine Hafenstädtchen Dún Laoghaire – ein Name, der sich auf der Landkarte verhältnismäßig schwierig liest, vor Ort jedoch durch die Aussprache Dun Liri überzeugt.
Aus der Bahn: Jetzt oder nie!
Oooolahlaaaah. Schaalalalalaaaaaaaaaaah.
Junggesellenabschied im IC Mainz-Koblenz.
In Ingelheim wird der Lärm unerträglich. Ich blicke mich um. Ältere Damen schütteln den Kopf. Ich nicht. Ich bin nicht wie ältere Damen. Ich bin tolerant. Und ich habe einen iPod. Lautstärke auf Maximum.
Oooolahlaaaah. Schaalalalalaaaaaaaaaaah.
Der Anführer hat jetzt ein Megaphon.
London: Stattlektion ohne Hugh Grant
Liebe London-Freunde,
traut keinem Reiseführer.
Traut auch keinem Online-Reiseportal, auf dem Texter für 1 Cent pro Wort über Orte schreiben, die sie nur aus Reiseführern kennen.
Und traut erst recht keinen Filmen, die euch suggerieren, dass ihr den schönsten Blick auf London haben werdet, wenn ihr euch an jenen Ort begebt, an dem Hugh Grant und Julia Roberts ihre transatlantische Beziehung verkomplizierten.
Cast a cold eye on life, on death – An Yeats‘ Grab
Es sind keine zehn Kilometer vom irischen Sligo bis zum Dörfchen Drumcliff. Das sagt der Reiseführer. Abends im Pub erfahren wir Genaueres: Wir müssten, so der freundlich-zerknautschte ältere Herr, dem Tafelberg Ben Bulben folgen, wo – by the way – auch das Tor zur Feenwelt sei.
In einem irischen Pub wird jede Geschichte wahr. Und so folgen wir am nächsten Tag dem dichten Wolkenschleier, den die Feen um Ben Bulben legen.

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London: Buchhandlungen, Nerd-Attraktionen und das Ende der Welt
Ein kleiner Ausflug in ausgewählte Londoner Buchhandlungen, zur TARDIS an der Earl’s Court Station und zu einigen weiteren nerdigen Destinationen abseits von Big Ben & Co.
Buchhandlung Bookmarks – The Socialist Bookshop
Das Sortiment der „sozialistischen Buchhandlung” Bookmarks ist sicherlich nicht für jedermann geeignet. Im Bestand finden sich viele theoretische Werke zum Sozialismus, zur Geschichte der Arbeiterklasse und zu den Ländern des Südens. Dennoch ist der Besuch von Bookmarks für Bücherliebhaber jeglicher politischer Coleur zu empfehlen, denn in dem kleinen unabhängigen Buchladen warten sehr nette Buchhändler, hübsche Non-Book-Artikel sowie ein buntes Sammelsurium an gebrauchten Büchern.
Adresse: Bookmarks – The Socialist Bookshop, 1 Bloomsbury Street, London WC1B 3QE, Website: http://www.bookmarksbookshop.co.uk